Steirische Bike-Mappe als Willkommensgruß in der Mountainbike-Community

Sportlandesrat Christopher Drexler hat mit 15. Februar 2021 den ersten Mountainbike-Koordinator für die Steiermark eingesetzt. Der Ex-Profi Markus Pekoll führt diese Aufgabe seither mit vollem Engagement und großer Leidenschaft aus und leistet – im Dialog mit den unterschiedlichsten Interessensgruppen – wertvolle Aufbauarbeit für den Mountainbike-Sport in der Steiermark. Dabei hat sich gezeigt: gerade angesichts des anhaltenden Booms des Mountainbike-Sports und der stetig hohen Verkaufszahl der Bikes, ist es besonders wichtig, Bewusstsein zu schaffen und gezielt zu informieren. Erfahrene Biker ebenso, wie vor allem die Neueinsteiger.

Harald Scherz (Sportartikelhandel-Branchensprecher), Markus Pekoll (MTB-Koordinator des Landes Steiermark), Sport-LR Christopher Drexler, Christoph Berger-Schauer (LINES Magazin), präsentieren die erste steirische Bike-Mappe © steiermark.at/Streibl

GRIASS DI in der Mountainbike-Community!

Auf Initiative von Mountainbike-Koordinator Markus Pekoll wurde daher in einem Gemeinschaftsprojekt des Sportressorts des Landes Steiermark mit dem steirischen Sportartikelhandel, der ARGE Fahrrad und dem LINES-Mountainbike-Magazin die erste steirische Bike-Mappe gestaltet. Die Mappe stellt einen kompakten und übersichtlichen Willkommensguide zum Start in die Mountainbike-Community dar. In der ersten Auflage werden den steirischen Bike-Händlern insgesamt 35.000 Exemplare in den kommenden Tagen mit der Einladung zugestellt, sie an ihre Kundinnen und Kunden zu verteilen.

Fair Play-Regeln, Natur-Etikette und Bike-Slang

Der sichere und konfliktfreie Start in den Mountainbike-Sport soll unter anderem durch Informationen über das Radfahren im Wald, die zentralen Sicherheitsregeln und einen Überblick der wichtigsten Ausdrücke des „Bike-Slangs“ erleichtert werden. Die Bike-Mappe enthält neun „Fair Play-Regeln“, die beim biken unbedingt zu beachten sind und listet als „Natur-Etikette“ einige Tipps für ein gutes Miteinander im Wald auf. Die Mappe hat natürlich nicht nur inhaltlich einiges zu bieten sondern ist auch praktisch für die Händler und die Bike-Käufer. Sie bietet ausreichend Platz, um von der Rechnung über die Bedienungsanleitung des Bikes bis hin zum Servicepass alle nötigen Unterlagen zum Lieblingssportgerät beisammenzuhaben. Nicht zu vergessen: Felder für die Rahmennummer sowie die Schlüsselnummer von eBikes und ein paar Tipps, um Dieben kein allzu leichtes Spiel zu machen. Immerhin werden in Österreich etwa 55 Fahrräder pro Tag gestohlen.

Mit Bewusstsein und Verständnis zu einem erfolgreichen Start in die Bike-Community

„Die Bike-Mappe ist eine einfache aber sehr effektive Maßnahme, um mithilfe der Sportartikelhändler einen wichtigen ersten Schritt zur Bewusstseinsbildung zu machen. Wir wollen damit gemeinsam Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mensch, Tier und Natur schaffen und einen erfolgreichen Start in die Mountainbike-Community unterstützen“, erläutert Sportlandesrat Christopher Drexler.

Mountainbike-Koordinator Markus Pekoll ergänzt: „Das Angebot an Mountainbike-Strecken kann mit der enormen Nachfrage derzeit noch nicht Schritt halten. Gerade weil es dadurch oft eng wird im Wald, ist es uns ein wichtiges Anliegen, GEMEINSAM erste Schritte zu setzten, die zu einem wertschätzenden Umgang unter ¬allen Beteiligten aus Freizeitsport, Land-, Forst- und Jagdwirtschaft beiträgt.“ Auch Harald Scherz, steirischer Branchensprecher für den Sportartikelhandel ist sich sicher: „Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer können mit der Bike-Mappe einen wertvollen Beitrag zu einem Miteinander der verschiedensten Interessengruppen, die unsere heimischen Wälder nutzen und bewirtschaften, leisten.“ Christoph Berger-Schauer vom LINES Magazin, der an der Gestaltung und Erstellung mitgewirkt hat, weiß: „Die Mappe ist ein sehr wichtiges Signal dafür, dass wir uns in der Bike-Szene unserer Verantwortung bewusst sind.“

Volldigitalisiertes Streckennetz für steirische Mountainbiker

Neben der notwendigen Bewusstseinsbildung wurde schon bei der Präsentation des neuen Mountainbike-Koordinators die Erfassung und Sichtbarmachung des Netzes an offiziellen Strecken als eine der zentralen Herausforderungen definiert. In zahlreichen Gesprächen wurden daher vor allem bei den Tourismusverbänden die Streckendaten erhoben. Diese Streckendaten werden nun – gemeinsam mit der Abteilung für Landes- und Regionalentwicklung des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung – im Geografischen Informationssystem (GIS) genau verortet und eingezeichnet. So kann das legale Streckennetz in weiterer Folge exakt und voll digitalisiert abgerufen werden. Die Erhebungen haben ergeben, dass es in der Steiermark 194 offizielle Mountainbike-Routen und hochgerechnet rund 1.350 Kilometer an freigegebenen Forststraßen gibt. Die Gesamtzahl der Routen-Kilometer liegt insgesamt deutlich höher, allerdings überschneiden sich zahlreiche Routen und beträchtliche Teile davon führen über asphaltierte Straßen und Wege.

Darüber hinaus bestehen 13 öffentliche Mountainbiketrails mit insgesamt 23,6 Kilometern, die ohne Liftunterstützung auskommen. Die Bikeparks in der Steiermark haben gesamt 36 Trails mit 63,5 Kilometern Länge in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Die zentrale Aufgabe wird es sein, Angebote in den bevölkerungsreichen urbanen Gebieten zu schaffen, um dem bestehenden Bedarf gerecht zu werden.

Mountainbiken neu denken – unterschiedlichste Ansätze für die Angebotsplanung

„Mountainbiken muss neu gedacht werden und  es braucht unterschiedlichste Ansätze für die Steiermark. So unterschiedlich wie auch unsere landschaftlichen und die demografischen Gegebenheiten sind“, betont Mountainbike-Koordinator Markus Pekoll auf Basis der Erfahrungen der vielen Gespräche, die er in seinen ersten dreieinhalb Monaten im Amt geführt hat und fügt hinzu: „Abgesehen davon, dass die Diskussion um eine abschnittsweise Öffnung von Forststraßen stets von zahlreichen Interessen, Vorbehalten und Emotionen begleitet ist, liegt darin auch nicht die Lösung für den bestehenden Mangel an Bike-Strecken.“ Denn letztlich geht es um einen Angebots-Mix, der die unterschiedlichen Anforderungen der Bikerinnen und Biker berücksichtigt und sie auch mit den Interessen der Land- und Forstwirte, der Grundbesitzer und der anderen Naturnutzer bestmöglich in Einklang bringt. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, ob es mehr freigegebene Forststraßen oder mehr Bikeparks braucht, sondern wir müssen uns an Beispielländern wie Schottland, Wales, Tschechien, Polen oder der Slowakei orientieren. Diese Länder betreiben ebenso wie Österreich intensive Forstwirtschaft und überzeugen mit klaren Angeboten für Mountainbiker durch gut ausgebaute Trailcenter.

Am Weg zur führenden Mountainbike-Region Europas

Die weiteren Ziele sind klar: Die Erhebung und Digitalisierung des vorhandenen Streckennetzes soll rasch abgeschlossen und damit einhergehend ein österreichweiter Abstimmungsprozess zur einheitlichen Beschilderung von Mountainbike-Strecken vorangetrieben werden. Es soll unter Einbindung der wichtigsten Stake-Holder eine strategische Planung der nötigen Bike-Infrastruktur in den steirischen Regionen erfolgen, um ein bedarfsgerechtes und qualitätsvolles Angebot schaffen zu können.

Unerlässlich auf dem Weg zu einem Bike-Angebot, das sich der Nachfrage annähert, sind selbständige Initiativen von Regionen, Gemeinden, Vereinen oder auch Privatpersonen, die mit Unterstützung von Mountainbike-Koordinator Pekoll an der Realisierung von Bikeparks und Strecken arbeiten. Interessenten sind eingeladen und aufgerufen, sich beim Sportressort des Landes Steiermark zu melden, sich über beispielhafte Initiativen zu informieren, offene Fragen zu stellen und gemeinsam mit der Unterstützung von Mountainbike-Koordinator Markus Pekoll in Workshops die entsprechenden Projekte aufzusetzen und weiterzuentwickeln.

„Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viel an Aufbauarbeit und Bewusstseinsbildung unserem Mountainbike-Koordinator schon in wenigen Monaten im Amt gelungen ist. Es liegt noch ein beträchtlicher Weg vor uns, aber mit jedem umgesetzten Projekt, kommen wir unserem ambitionierten Ziel, die Steiermark zu einer der führenden Mountainbike-Regionen Europas zu machen, einen Schritt näher“, betont Sportlandesrat Christopher Drexler.

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