Steirische Volkspartei trauert um Gerold Ortner

Die Steirische Volkspartei trauert um Hofrat Dr. Gerold Ortner. Er ist in der Nacht von 6. auf 7. Juli 2023 im Alter von 87 Jahren in Graz verstorben.

Landesparteiobmann Landeshauptmann Christopher Drexler: „Gerold Ortner war ein Vorzeige-Beamter im besten Wortsinn. Er hat seinem Heimatland über Jahrzehnte mit größtem Engagement in Spitzenfunktionen in der Verwaltung gedient. Als Mitarbeiter von Landeshauptmann Josef Krainer I, als Büroleiter von Landeshauptmann Friedrich Niederl, als Mitbegründer und Direktor des ersten unabhängigen Landesrechnungshofs Österreichs und schließlich als Landesamtsdirektor und damit höchster Beamter im Land Steiermark. Als langjähriger Honorarkonsul Polens in der Steiermark hat er sich aber auch um die internationalen Verbindungen der grünen Mark verdient gemacht und enge Freundschaftsbande zwischen der Steiermark und Polen geknüpft, die weit über seinen Tod hinaus Bestand haben werden.“

50 Jahre Ortner-Kreis mit u.a. LH Drexler und Alt-LH Schützenhöfer © STVP/Foto Fischer

Gerold Ortner war von 1957 bis 1960 Landessekretär und von 1960 bis 1963 Landesobmann der Jungen ÖVP Steiermark. Seit mehr als 50 Jahren treffen sich die ehemaligen und amtierenden Landesobleute und Landessekretäre der Jungen ÖVP Steiermark zweimal im Jahr zum nach Gerold Ortner benannten „Ortner-Kreis-Treffen“. Für morgen, den 8. Juli 2023, ist das jährliche Sommertreffen – diesmal auf Einladung von Landeshauptmann Christopher Drexler in Passail – angesetzt. Ganz im Sinne von Gerold Ortner wird dieses Treffen im Zeichen des Gedenkens an den Namensgeber stattfinden und um eine Andacht erweitert werden. Der von Ortner gegründete Freundeskreis wird somit auch nach seinem Ableben Ort der Begegnung, des Miteinanders und des Austausches sein.

Christopher Drexler: „Gerold Ortner war ein begnadeter Verbinder über Generationen hinweg. Er hat sein Wissen, seine Erfahrungen begeistert weitergegeben und sich immer um das Wohl und die Entwicklung der nachfolgenden Generationen bemüht. So war Gerold auch für mich persönlich über 30 Jahre Wegbegleiter, Ratgeber und Freund.

Wir verlieren mit ihm eine große Persönlichkeit, der die Steiermark unendlich viel zu verdanken hat. Er hat sein Leben der Gestaltung unseres Landes verschrieben. Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihm im Land Steiermark und der Steirischen Volkspartei immer ein ehrendes Andenken bewahren. Seiner Frau Steffi, seinen beiden Kindern und seinen vier Enkelkindern gilt mein tiefempfundenes Mitgefühl.“

„Die Nachricht von Gerold Ortners Tod macht mich sehr betroffen – mehr als 50 Jahre kannte ich ihn als engagierten Menschen, der trotz hoher Funktionen im Landesdienst stets direkten Kontakt zu seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern in der Jungen ÖVP Steiermark hielt und sich um die „Jungen“ kümmerte. Er war mir und meiner Familie ein verlässlicher Freund und Ermutiger in all der Zeit. Man kann und will gar nicht glauben, dass es Gerold nicht mehr gibt, aber er ist von seinen Leiden erlöst. Hab Dank, Gerold, du gute, treue Seele“, so Ehrenparteiobmann Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer.

 

Über Gerold Ortners Leben

Der am 2. Juli 1936 in Graz geborene Gerold Ortner maturierte im Jahr 1955 am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal und begann dann das Jusstudium in Graz. Bereits während seines Studiums engagierte er sich politisch und wurde 1957 Landessekretär der Jungen ÖVP Steiermark.

1959 promovierte Ortner zum Doktor juris und wurde 1960 Landesobmann der Jugendbewegung. 1963 wurde er vom legendären Landeshauptmann Josef Krainer I in dessen Büro in die Grazer Burg berufen. Von 1963 bis zum plötzlichen Herztod von Landeshauptmann Josef Krainer I am 28. November 1971 war Ortner sein enger Mitarbeiter. Ab Dezember 1971 war er Büroleiter des nachfolgenden Landeshauptmannes Friedrich Niederl, unter dem er bereits in der Bezirkshauptmannschaft Feldbach tätig war. Als Büroleiter konnte er auch am bisher prozent- und mandatsmäßig größten Wahlerfolg, den je ein Landeshauptmann in der Steiermark bei Landtagswahlen seit 1945 erzielen konnte, mitwirken: Die Landtagswahl im Oktober 1974 brachte 53,3 Prozent der Stimmen und 31 von 56 Mandaten.

Im Jahr 1976 erfolgte der nächste Karriere-Schritt mit der Bestellung zum Vorstand der Kontrollabteilung des Landes, wo Ortner einige für die Hoheitsverwaltung bahnbrechende Neuerungen durchsetzte. 1982 war er Mitbegründer des ersten unabhängigen Landesrechnungshofs Österreichs – wesentlich vom Modell Steiermark und Landeshauptmann Krainer II vorangetrieben. Als Mitgestalter des Landesverfassungsgesetzes war Gerold Ortner der erste Landesrechnungshofdirektor Österreichs. 1988 wurde Gerold Ortner auf Vorschlag von Landeshauptmann Josef Krainer II zum Vorstand der Präsidialabteilung und Landesamtsdirektorstellvertreter bestellt. Gerold war damit der höchste Beamte des Landes, der das uneingeschränkte Vertrauen des Landeshauptmannes hatte und viele Reformen im Interesse eines serviceorientierten, effizienten und bürgernahen Landesdienstes durchzog. Besonderes Interesse Ortners galt der europäischen Integration und der aktiven Nachbarschaftspolitik im Rahmen der Arge Alpen-Adria. Im Jahr 1995 wurde er schließlich zum Landesamtsdirektor bestellt, 1999 ging er im Landesdienst in Pension. Gerold Ortner prägte jahrzehntelang die erfolgreiche Entwicklung der Steiermark an wichtigen Schaltstellen mit.

Mit Steffi war er seit 1961 verheiratet. Sie war ihm stets eine unverzichtbare Stütze.

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