Hans Seitinger tritt aus gesundheitlichen Gründen als Landesrat zurück

Landesparteiobmann Landeshauptmann Christopher Drexler und die Steirische Volkspartei danken Hans Seitinger für über 20 Jahre Regierungsarbeit für die Steiermark. Landesrat Hans Seitinger war seit 2003 Mitglied der Steirermärkischen Landesregierung und zuständig für die Ressorts Land- und Forstwirtschaft einschließlich land- und forstwirtschaftlicher Schulen, Wohnbau, Wasser- und Ressourcenmanagement. Heute hat er aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt als Landesrat erklärt.

Landeshauptmann Christopher Drexler dankte Hans Seitinger für mehr als 20 Jahre, die er als Landesregierungsmitglied für die Steiermark gearbeitet hat. © Land Steiermark

Landesparteiobmann Landeshauptmann Christopher Drexler dankt ihm im Namen der Steirischen Volkspartei für mehr als 20 Jahre, die er als Mitglied der Landesregierung für die Steiermark gearbeitet hat, aber auch für die persönliche Freundschaft: „Hans Seitinger ist für mich ein Inbegriff eines Steirers, der Verantwortung lebt. Vom Landjugendobmann zum Feuerwehrkommandanten und vom Bürgermeister zum Landesrat. Wir arbeiten seit 20 Jahren eng in der steirischen Landespolitik zusammen. Diese enge, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit wird mir extrem fehlen. Denn Hans Seitinger ist für mich eine große Stütze in der Landesregierung, er ist ein Ratgeber, über alle Maßen loyal und ein Kämpfer für die Anliegen der Steirerinnen und Steirer.

Er hat seinen Beruf, die Politik, die Arbeit für die Steirerinnen und Steirer, jeden einzelnen Tag mit Leidenschaft gelebt. Das spürt man deutlich. In zwei Jahrzehnten Politik ist er immer menschlich und bodenständig geblieben. Er ist einer, der auf die Leute zugeht, ein Verbinder. Mit diesen Eigenschaften hat er viele heikle Situationen gelöst und Verhandlungserfolge erzielt. Ein echter Meilenstein, mit viel persönlichem Einsatz, war zuletzt die Wohnoffensive weiß-grün mit einem Volumen von 122 Millionen Euro, mit der die Mieten gesenkt und der Wohnbau wieder angekurbelt wird. Hans Seitinger hat nicht nur die generelle Leidenschaft für die Politik, sondern er hat auch sein Ressort gelebt. Die Land- und Forstwirtschaft, den Wohnbau, die Nachhaltigkeit, die Wasserwirtschaft mit vielen großen und wichtigen Projekten im Hochwasserschutz.

Ich weiß, dass er in all diesen Bereichen noch viel vorgehabt hat und wie gern er weiter in der Landesregierung für unsere Steiermark gearbeitet hätte. Dass das Kapitel Landespolitik für Hans Seitinger nun endet, macht mich betroffen. Ich habe aber auch großen Respekt vor der Entscheidung, jetzt die Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen. Ich wünsche ihm und seiner Familie viel Kraft, Durchhaltevermögen und alles Gute für die kommende Zeit. Unsere tiefe Freundschaft bleibt weit über die Regierungsfunktion hinaus bestehen.“

Zahlreiche umgesetzte Projekte in zwei Jahrzehnten als Landesrat

Die Versorgungssicherheit war Hans Seitinger stets ein großes Anliegen. Unter ihm wurde das Wassernetzwerk Steiermark für eine sichere Trinkwasserversorgung gegründet, er setzte sich für Klimawandelanpassungen in der Landwirtschaft ein und sorgte dafür, dass die bäuerlichen Erzeugerorganisationen in der Steiermark gestärkt wurden. In der Agrarpolitik brachte er Förderprogramme für Alm- und Bergbauern auf den Weg und vertrat in den Verhandlungen zur GAP die steirischen Interessen. Nach dem Grundsatz, dass eine gute Ausbildung die Basis für eine gute Entwicklung der heimischen Landwirtschaft ist, gab es massive Investitionen in das landwirtschaftliche Schulwesen mit Neu-, Zu- und Umbauten.

Um die steirische Energieversorgung abzusichern, wurde eine innovative Agri-PV-Anlage an der landwirtschaftlichen Versuchsstation Haidegg eingerichtet, außerdem wurden Infrastrukturprogramme für landwirtschaftliche Betriebe geschaffen. Als Nachhaltigkeitslandesrat setzte sich Hans Seitinger besonders für eine entsprechende Forstwirtschaft als Beitrag zum Klimaschutz ein, die dynamische Waldtypisierung für einen klimafitten Wald stellte dabei ein zentrales Vorhaben dar, das umgesetzt werden konnte.

In seinem APA-Antrittsinterview im Jahr 2003 kündigte Seitinger an, die Holzbauquote von damals rund 5 Prozent auf 30 Prozent steigern zu wollen. Das ist durch vielfältige Initiativen wie die Wohnbauförderung, den Holzcluster und die Holzbau-Lehrstühle an der TU Graz gelungen. Fokus legte Seitinger auch auf Sanierungen im Wohnbau, seit diesem Jahr ist die große Sanierungsreform in Kraft, durch die Energie- und Bodenverbrauch reduziert werden können. Die Einführung und Etablierung des „Großen steirischen Frühjahrsputz“ war mit Sicherheit eine große Errungenschaft für die Steiermark – seither gab es über 700.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 2.711.000 gesammelte Kilogramm Müll.

Die Wohnbauoffensive weiß-grün ist maßgeblich Hans Seitingers persönlichem Einsatz zuzuschreiben und schafft es, Mieten zu senken und dem Wohnbau neuen Schwung zu geben. Die letzten Jahre haben deutlich gemacht, wie wichtig Investitionen in den Schutz vor Naturgefahren sind. Insgesamt wurden unter Hans Seitinger etwa 1 Milliarde Euro in die Hand genommen, um Hochwasser- und Lawinenschutz in der Steiermark auszubauen.

Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg: „Hans Seitinger hat für die Steirerinnen und Steirer mit seinem jahrzehntelangen Engagement Großartiges geleistet und unglaublich viel für dieses Land erreicht. Für die Steirische Volkspartei war er eine Konstante, seit 1999 Mitglied des Bezirksparteivorstandes und seit 2003 Mitglied des Landesparteivorstandes. Seine Aufgaben als Landesrat und seit 2013 als Obmann des Steirischen Bauernbundes hat er stets mit aufopferungsvollem Einsatz und viel Leidenschaft wahrgenommen, dafür gebührt ihm unser großer Dank. Hans Seitinger hat noch viel vorgehabt für die Steiermark, aber die Gesundheit ist das höchste Gut und so haben wir großen Respekt vor seiner Entscheidung, sich aus der Landespolitik zurückzuziehen. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute, viel Kraft, Durchhaltevermögen und Zuversicht für eine möglichst rasche vollständige Genesung.“

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