LR Kornhäusl: Beste Versorgung für Steirerinnen und Steirer im Mittelpunkt

Die von der Bundes-Zielsteuerungskommission beschlossene eHealth-Strategie Österreich wurde heute, am 10. Juli in Wien vorgestellt. Die Steiermark hat die Arbeitsgruppe, die diese Strategie entwickelt hat, initiiert und ist auch darüber hinaus eHealth-Vorreiter. Mit HerzMobil, Teledermatologie und einem virtuellen Notarztstützpunkt stellt die Steiermark digitale Lösungen vor, bei denen stets der Mensch im Mittelpunkt im Mittelpunkt steht.

Landesrat Karlheinz Kornhäusl: Bei aller Technologie ist aber entscheidend, dass die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen © Michaela Lorber

Der Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“ zieht sich durch die gesamte Gesundheitsreform. Ein weiterer Baustein zur Sicherstellung der Umsetzung ist die nun beschlossene eHealth-Strategie Österreich. Auf Initiative der Steiermark wurde im Dezember 2022 mit Beschluss durch die Bundes-Zielsteuerungskommission eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer eHealth-Strategie für Österreich beauftragt. Nach einer Erstpräsentation im November vergangenen Jahres wurden Stakeholder und Expertinnen und Experten aus dem österreichischen Gesundheitswesen eingeladen in einem partizipativen Prozess Inputs zu geben, die im Frühjahr 2024 in das Dokument eingearbeitet wurden. Nun wurde diese österreichische eHealth-Strategie beschlossen. Die darin enthaltenen Ziele und Maßnahmen sind für einen Zeitraum bis 2030 definiert.

Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl betont: „Für mich steht die beste Versorgung für die Steirerinnen und Steirer im Mittelpunkt. Egal wo jemand lebt, die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen, daher bauen wir die digitale Vorreiterrolle auch im Bereich der Medizin aus. Bei aller Technologie ist aber entscheidend, dass die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen: Eine App kann keine Berührung ersetzen und die Künstliche Intelligenz keine Zuwendung.“

„Digital vor ambulant vor stationär“

In Zukunft soll der Erstkontakt mit dem Gesundheitssystem digital erfolgen. Telemedizinische Angebote sollen in allen Versorgungsstufen ausgebaut werden. Mit ELGA und bestehenden eHealth-Anwendung ist in Österreich schon eine solide Basis für die digitale Unterstützung von Versorgungsprozessen geschaffen. In Zukunft sollen in allen Versorgungsstufen digitale Angebote unterstützend zum Einsatz kommen. Voraussetzung dafür sei immer der gegebene Nutzen, ein chancengerechter und offener Zugang zur elektronischen Infrastruktur und die digitale Gesundheitskompetenz der Nutzerinnen und Nutzer. Ziel ist es, dass Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsberufe durch digitale Unterstützung entlastet werden bzw. Patientinnen und Patienten unkompliziert medizinische Versorgung unabhängig von Zeit und Ort erhalten.

eHealth in der Steiermark

In der Steiermark wurde bereits 2018 die eHealth-Strategie Steiermark beschlossen. Die bundesweite Entwicklung wird nun zum Anlass genommen, das steirische Papier zu überarbeiten und mit den Zielen und Maßnahmen der österreichischen Strategie zu bündeln. Zwei erfolgreiche eHealth-Programme sind unter anderem HerzMobil Steiermark und das Teledermatologie-Projekt. Zudem wird noch in diesem Jahr mit der Eröffnung eines virtuellen Notarztstützpunktes die Notfallversorgung für die Patienten verbessert.

  • HerzMobil Steiermark: HerzMobil Steiermarkist ein umfassendes Versorgungsprogramm, dass Patient*innen mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) Wege und Wartezeiten durch den Einsatz von Telemedizin erspart – bei gleicher Versorgungssicherheit. Die technische Basis wurde vom AIT Austrian Institute of Technology entwickelt und durch das Grazer Unternehmen telbiomed – ein Spin-off des AIT mit Fokus auf digitale Gesundheitsdienstleistungen – für die Versorgung zur Verfügung gestellt und serviciert. Derzeit wird daran gearbeitet, das HerzMobil-Programm mit niedergelassenen Netzwerksärztinnen und –Ärzte zu verstärken und in weiterer Folge vom Projektstatus in den Regelbetrieb überzuführen.
  • Teledermatologie: Beim Teledermatologie-Projekthaben Patient*innen die Chance, ihr dermatologisches Anliegen direkt mit den Hausärztinnen und Hausärzten zu besprechen (kein fachärztlicher Termin notwendig). Die Hausärztinnen und Hausärzte nehmen dazu über ein Tablet mit einem speziellen lichtmikroskopischen Aufsatz Bilder von der betroffenen Hautstelle auf, die verschlüsselt an Dermatologinnen und Dermatologen übertragen und von diesen analysiert werden. Das Projekt wird bereits erfolgreich in Leibnitz und Liezen umgesetzt. Derzeit wird am steiermarkweiten Rollout gearbeitet bzw. ist auch hier ist die Überführung in den Regelbetrieb das Ziel.
  • Virtueller Notarzt-Stützpunkt: Eine Ergänzung für die bestehende Notfallversorgung bilden in Zukunft Tele-Notärzte. Sie können von Notfallsanitätern in Rotkreuz-Einsatzfahrzeugen zugeschaltet werden, wenn sich während eines Einsatzes herausstellt, dass erweiterte Maßnahmen notwendig sind. Notfallsanitäter dürfen aufgrund ihrer erweiterten Ausbildung unter Anleitung des Tele-Notarztes etwa gewisse Medikamente verabreichen. Dafür stattet das Rote Kreuz seine Einsatzfahrzeuge mit Medikamenten-Taschen aus, die fortan von den Notfallsanitätern zum Einsatz gebracht werden können. Auch bei der Wahl des Ziel-Krankenhauses können Tele-Notärzte unterstützen, wenn zur bestmöglichen Behandlung des Patienten besondere Spezialisierungen erforderlich sind. Nach dem erfolgten Beschluss im Juni wird aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet, sodass der virtuelle Notarztstützpunkt noch in diesem Jahr eröffnet werden kann.

Förderungsaktion „Digital!Healthcare“

Ein weiterer Schritt zum Ausbau von eHealth-Lösungen in der Steiermark: Im Rahmen der Förderungsaktion „Digital!Healthcare“ werden sechs innovative Projekte vom Gesundheitsfonds Steiermark mit rund 1,1 Mio. Euro gefördert. Anfang Juni fand die erste Evaluierung statt.

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