Steiermark begrüßt Vorschlag zu Frauen-Gesundheitszentren

Der steirische Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl hat nach dem ÖGK-Vorschlag zur Schaffung von Frauen-Gesundheitszentren die Initiative ergriffen und eine Allianz für die notwendige Gesetzesänderung geschmiedet. Kornhäusl will ein Frauen-Gesundheitszentrum in der Steiermark. Zur Verbesserung der kassenärztlichen gynäkologischen Versorgung wird auch eine Attraktivierung des Kassenvertrags gefordert.

LR Karlheinz Kornhäusl unterstütz den ÖGK-Vorschlag zur Schaffung von Frauen-Gesundheitszentren. ©Michaela Lorber

In der ZiB 1 am Samstag, 3.8.2024, fordert der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Andreas Huss, die Möglichkeit zur Errichtung von Frauengesundheitszentren (Gynäkologische Primärversorgungseinrichtungen – PVE). Derzeit erlaubt das Gesetz nur Allgemeinmedizinische und Kinder-Gesundheitszentren. Die ÖGK erhofft sich davon, mehr Gynäkologinnen für das Kassensystem zu gewinnen. Der steirische Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl begrüßt diesen Vorschlag: „Ich will, dass alle Steirerinnen rascher zu gynäkologischen Terminen kommen! Dazu braucht es eine bessere kassenärztliche Versorgung und Frauen-Gesundheitszentren können einen Beitrag leisten. Wir wollen ein Frauen-Gesundheitszentrum in der Steiermark.“

Nach Bekanntwerden des ÖGK-Vorschlags hat Kornhäusl die Initiative ergriffen und bereits zahlreiche Gespräche geführt, um für die notwendige Gesetzesänderung durch den Nationalrat zu werben. Unterstützung bekommt er vom steirischen Nationalratsabgeordneten und ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle. „Eine Ausweitung der Primärversorungseinrichtungen um weitere Fachärzte, wie etwa Gynäkologen, ist eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden PVE mit Allgemein- und Kinderfachärzten. Ich werde mich im Nationalrat für die notwendige Novelle des Primärversorgungsgesetzes einsetzen. Ich gehe davon aus, dass dieser Vorstoß auf breite Zustimmung stößt, denn wenn es um die Gesundheit geht, müssen wir alles tun, um die Versorgung zu verbessern“, so Smolle.

Unterstützung kommt auch von der steirischen Ärztekammer, wie Vizepräsident Dietmar Bayer betont: „Die Möglichkeit zur Errichtung von Gesundheitszentren mit gynäkologischem Schwerpunkt wäre eine begrüßenswerte Ergänzung zu den Einzelordinationen. Wenn ÖGK-Obmann Huss die kassenärztliche Versorgung wirklich maßgeblich verbessern will, braucht es aber auch eine wesentliche Attraktivierung des Gesamtvertrags. Derzeit werden nämlich viele Leistungen der Gynäkologinnen und Gynäkologen von der ÖGK nicht entsprechend honoriert. Die schlechte Honorierung verhindert leider auch, dass sich Kolleginnen und Kollegen, die gerne im Team arbeiten möchten, in Gruppenpraxen zusammenschließen.“

Der steirische Kassen-Gynäkologe und Vertreter der Niedergelassenen ÄrztInnen im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Philipp Reif ergänzt: „Die Idee eines Frauen-Gesundheitszentrums ist grundsätzlich attraktiv. Ich könnte mir vorstellen, dass das für manche Kolleginnen und Kollegen eine interessante Alternative zur Wahlarztpraxis sein könnte und damit insgesamt die kassenärztliche Versorgung verbessert werden kann. Neben Frauen-Gesundheitszentren wäre aber auch eine Attraktivierung der Beschäftigung von in Teilzeit mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen im Rahmen von bestehenden Kassen-Ordinationen ein wichtiger Beitrag zur bestmöglichen Versorgung des hohen Patientinnenaufkommens.“

„Mein Ziel ist die beste Gesundheitsversorgung. Mit einer Attraktivierung des Kassenvertrags und der Errichtung von Frauen-Gesundheitszentren können wir die kassenärztliche Versorgung verbessern und das Vertrauen in das Gesundheitssystem stärken“, so Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl abschließend.

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