Neuer Breitband-Call des Bundes: 110 Millionen Euro für die Steiermark

Wie von Bundesländerseite in den letzten Monaten gefordert, hat der Bund einen weiteren Call zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur gestartet. Ziel des Förderungsprogrammes ist es, die Verfügbarkeit von gigabitfähigen „Open Access Netzen“ in jenen Gebieten Österreichs zu verbessern, die von privaten Anbietern nicht oder nur unzureichend ausgebaut werden.

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl freut sich über den Start des dritten Breitband-Calls seitens des Bundes. ©sbidi/Fabian Hasler

Am letzten Call im Frühjahr 2024 konnte die Steiermark als eines von mehreren Bundesländern nicht teilnehmen, da ein Anbieter ankündigte, den Großteil der Steiermark ohne Förderungen ausbauen zu wollen. Damit fielen alle Gemeinden, die von dieser Ankündigung betroffen waren aus der Förderlandkarte. Für Ausbauprojekte in diesen Gemeinden konnte keinerlei Förderung beansprucht werden, unabhängig davon, welcher Anbieter das Projekt durchführen wollte.

„Der Bund hat die Anregungen der Steiermark nach dem letzten Call aufgegriffen, für die aktuelle Ausschreibung berücksichtigt und die Förderrichtlinien entsprechend überarbeitet. Im aktuellen Call sind für die Steiermark rund 110 Millionen Euro an Fördergeldern vorgesehen, damit stehen unserem Bundesland mit Abstand die meisten Mittel zur Verfügung. Diese werden Investitionen von über 200 Millionen Euro auslösen. Seitens der Steirischen Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft sbidi haben wir zahlreiche Projekte vorbereitet, die im Rahmen des Calls eingereicht werden. Der Schwerpunkt wird dabei in bisher unterversorgten Regionen in der Weststeiermark, der Südsteiermark sowie der Oststeiermark liegen. Gemeinsam mit weiteren privaten Anbietern werden wir damit einen wichtigen Schritt am Weg zu einer flächendeckenden Versorgung mit Glasfaserinternet in allen steirischen Regionen setzen können“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

In den letzten Monaten wurde unter anderem auch auf Drängen des Landes Steiermark die Förderlandkarte nochmals überprüft und neu aufgelegt. Diese neue Förderkulisse ergibt nun, dass knapp 29.000 Haushalte in der Steiermark in förderfähigen Gebieten liegen, deren Versorgung mit Glasfaserinfrastruktur finanziell unterstützt werden kann. Dies ist das größte förderfähige Gebiet aller neun Bundesländer. Dementsprechend erhält die Steiermark auch den höchsten Anteil an den insgesamt zur Verfügung stehenden Mitteln in der Höhe von rund 275 Millionen Euro. Mit den für die Steiermark reservierten Mitteln von knapp 110 Millionen Euro können Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 200 Millionen Euro umgesetzt werden.

Breitbandausbau in der Steiermark 2019-2024

In den vergangenen fünf Jahren gelangen beim Breitbandausbau in der Steiermark große Fortschritte:

  • So gibt es mittlerweile in jeder der 286 steirischen Gemeinden einen Glasfaserzugangspunkt
  • Die Breitbandverfügbarkeit mit 100Mbit/s in Bezug auf die Versorgung von Haushalten hat sich in den Jahren 2019 -2024 von rund 50% auf rund 78% verbessert.
  • Konkret war mit Ende 2023 bei insgesamt 561.387 steirischen Haushalten in 437.843 (78 %) steirischen Haushalten ein Breitbandanschluss mit 100 Mbit/s verfügbar.
  • Bei den Betrieben konnte die Breitbandverfügbarkeit mit 100 Mbit/s in den Jahren 2019 -2024 von rund 38% auf 76% verbessert werden.
  • Von insgesamt 135.163 steirischen Betriebsstandorten sind 103.006 (76%) mit 100 Mbit/s versorgt.
  • Mit den in den letzten Jahren zur Verfügung gestellten Fördergeldern (insgesamt rund 474 Millionen Euro) konnten in fünf Jahren in der Steiermark rund 60.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden, durch private Investitionen wurden noch zusätzlich 100.000 Haushalte ausgebaut. Somit ergibt sich eine zusätzliche Versorgung in der Legislaturperiode 2019-2024 von rund 160.000 Haushalten.

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